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Männer und ihr Potenz-Demonstrator
                Die Formel 1A

Guten Morgen, Darling,

guten Morgen, Liebling,

so habe ich es nicht mit der Überholspur gemeint!

Du verrückte Autofahrerin!

Ich weiß, dass es nicht korrekt war, aber die

meisten Männer betrachten ihr Auto als Potenz-

Demonstrator.

Du bringst mich in aller Frühe schon zum

Lachen. Das klingt wie ein Unwort für 2013.

Ich lache gerne mit! Heuer heißt das Wort des

Jahres „Rettungsroutine“. Der Ausdruck des

Überdrusses an fortdauernder Schuldenkrise.

Das ist nicht zum Lachen! Verrückt! Selbst

einbrockt! Sonst sage ich dazu nichts.

Zurück zu dir. Ich rate dir, dass du mit deinen

(Pferde)Stärken lässig über so Möchte-gerne-

Ferrari-Fahrer stehen und dich nicht

selbst in Gefahr bringen solltest.

Ich reagiere viel schneller als andere und

wäre auch, falls es keine Lücke gegeben hätte,

links abgebogen. Das war mein Plan B.

Plan A hieß, dass du unbedingt diesen

autofahrenden Potenzheini überholen musstest.

Dafür musst du doch Verständnis zeigen.

Nein! Ich zeige dir die gelbe Karte, du verrücktes

Huhn, mein Fräulein Kuhn.

Die Fräuleins sind ausgestorben. Dies zu deiner

Information.

Ja, ja, jetzt schweif bitte nicht ab, sondern bleibe

beim heutigen Thema.

Okay. Ich werde mich bemühen.

Deine Gedanken schlagen Purzelbäume und du

sprühst vor Ideen. Aber bitte konzentriere dich

nun auf dein gestriges Autorennen.

Ja., Herr Einstein. Nun kommt die präzise

Schilderung und nichts anderes mehr. Aber ich

bitte dich darum, mich nicht zu unterbrechen,

sonst funktioniert es nicht.

Versprochen. Ich schweige, als

wärest du im Grab.

Jetzt aber. Du Wahnsinnige! Bitte starten.

.

Ich setzte mich in den dicken BMW meines

Mannes, da mein Peugeot 14 Tage auf seine

Reparatur in Bad Aibling warten musste (Ich habe

Hausverbot beim Vertragshändler in Rosenheim

wie du weißt!) steckte den Schlüssel ins Schloss

Stopp! Bitte eine kurze Berichterstattung und

nicht gar so ausführlich.

Du nervst. Also. Ich fuhr frohgelaunt zu meinem

Schwesterherz Susanne. Dabei nahm ich eine

weitere Distanz in Kauf, um nicht km-lang

durch 30-er Zonen kriechen zu müssen. So fuhr

ich flotte 80 km/Std.in Richtung Rosenheim.

Aus dem rechten Augenwinkel konnte ich einen

dicken, schwarzen Wagen neben mir erkennen,

der immer schneller wurde. Ich passte mich ganz

lässig seiner Geschwindigkeit an.

Nach dem

Ortschild bremsten wir beide ordnungsgemäß

auf 50 km/Std. ab. Die Ampel zeigte – wie

immer rot -, als „mein Rallyefahrer“ urplötzlich

beschleunigte, mich verkehrswidrig und frecher

Weise rechts überholte und sich protzig vor mich

stellte, obwohl auf der seiner Spur weder ein

LKW noch ein sonstiges Fahrzeug stand.

Das war natürlich eine Herausforderung an mich.

Dem würde ich es zeigen. Diesem 350 XL

irgendwas. Als die Ampel auf „grün“ schaltete,

fuhr er zügig los und ihm gleich einmal in den

Kofferraum, obwohl bereits ersichtlich war, dass

wir an der nächsten Kreuzung wieder anhalten

mussten.

Nur ganz kurz. Ich habe dir gestern geraten, im

neuen Jahr Gas zu geben und immer auf der

Überholspur zu fahren. Aber du weißt ganz

genau, dass ich damit deinen geschäftlichen

Bereich gemeint habe und nicht

Natürlich habe ich dich richtig verstanden, aber

ich kann nicht anders. Im Straßenverkehr muss

ich als Sieger durchs Ziel fahren. Dieses Mal sah

es allerdings nicht so aus, denn hier befanden wir

uns bereits auf der „Einfädelspur“ und ich hatte

keine Möglichkeit mehr, an meinem sozusagen

aus dem Nichts aufgetauchten plötzlichen

Kontrahenten vorbei zu kommen. Es gab nur eine

Möglichkeit. Nach der Mangfallbrücke beginnt

bereits die zweite Spur für alle Linksabbieger.

Also setzte ich den Blinker und fuhr freudestrahlend

an diesem Potenz-Demonstrator

mit seinem dicken Schlitten vorbei.

Als ortskundige Fahrer konnte ich auch so zum

Brückenberg, dem Ziel meiner Fahrt gelangen.

Allerdings eröffnete sich plötzlich eine neue

Variante und ich konnte doch noch ohne

Anstrengung ganz lässig und nonchalant für

mich heimlich einen Sieg auf der ganzen Linie

verbuchen. Ein Fahrzeug auf der rechten Spur

fuhr sehr langsam und ließ eine große Lücke,

in die ich mich ohne lange zu zögern einreihte.

Somit fuhr ich mindestens 10 Autos vor

Mister X durch die Unterführung und fühlte

wie meine Körper Glückshormone produzierte

und ausschüttete. Ich begann zu lachen und

musste mich echt beherrschen und emotional

herunterfahren, sonst hätte ich noch einen

Lachflash bekommen und anhalten müssen.

Aus meiner Sicht finde ich das gar nicht so lustig.

Das ist auch eher eine Story für das weibliche

Geschlecht. Aber du und deine Spezies können

dazu lernen und sich nicht gleich auf den Schlips

getreten fühlen, wenn eine Autofahrerin sie

überholt.

Du bist schon eine besondere Marke. In dir steckt

generell der Drang zu dominieren. Ich meine aber

nun auf keinen Fall, dass du als Domina arbeiten

solltest.

Vielleicht einmal. Damit ich darüber mit dir

diskutieren kann. Ich könnte ja mal in so einem

Etablissement anfragen.

Rena, Rena!

Albert, Albert! Ich glaube wir beide sind das

verrückteste Paar der Gegenwart.

Verrückt in einer neu zu definierenden Formel.

Dafür gibt es nur einen Begriff und das ist wohl

kinderleicht.

Wir sind die Formel 1 A

Zusammengesetzt aus

1 Eins-tein (steht für mich)

A Austria Österreich(er) (steht für dich).

Genial! Du Genie!

Wir. Das sind immer wir beide. Ich und du und

du und ich!

Einverstanden.

Ciao bis Morgen.

Ich freue mich auf dich!

© 2023 Rena Österreicher GmbH    | Rosenheim Ebersberger Straße 6

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